Rathaus Neuried-Altenheim (Baden)
Teilnahme am Verhandlungsverfahren
Altes Rathaus (Hauptbau) und Haus Friedrichstraße 2 werden als Solitäre freigestellt. Nichts soll an den drei Sichtseiten des alten Rathauses angebaut werden. Zwischen den beiden Häusern wird – in zweiter Reihe mit etwas Abstand, giebelständig zur Friedrichstraße – ein verbindender Holzbau gestellt, der an einen Tabakspeicher oder eine Scheune erinnert, wie sie typisch für die Gegend sind und beispielsweise in den Orten der Gemeinde Neuried stehen.
Der Holzbau enthält eine Eingangshalle und das Bürgerbüro im Erdgeschoss sowie den Geneinderatssaal mit Lobby im Obergeschoss. Ein vorgelagertes Portal bildet den Haupteingang und schafft am so entstandenen Vorplatz die neue Adresse der Gemeinde. Gläserne Fugen schaffen den benötigten Abstand zu den beiden Altbauten.
Um die Barrierefreiheit zu erreichen, werden die verschiedenen Fußbodenniveaus zusammengefasst. Dazu wird das Haus Friedrichstraße 4 zurückgebaut. Die Tiefgarage bleibt jedoch erhalten und ist der Sockel für den neuen Verbindungsbau.
Nichts soll an den drei Vorderseiten des Alten Rathauses angebaut werden. Deshalb wird der Aufzug, der alle Geschosse (UG bis DG) erschließt, auf der Hinterseite des Baus angeordnet. Damit bleibt die Statik im Innern des Altbaus unangetastet, zumal auch einige Teile nicht unterkellert sind.
Neben dem Aufzug wird anstelle der bestehenden Treppe des Haupthauses ein neues Treppenhaus geschaffen, das den Dreh-und-Angelpunkt des Hauses bildet. Von der neuen Eingangshalle gelangt man so in das Haupthaus und zum großen Sitzungssaal. Damit im Haupthaus auf einen zweiten baulichen Rettungsweg verzichtet werden kann, wird es als innenliegender Sicherheitstreppenraum ausgebildet. Im Haupthaus sind die Funktionen zu Nutzungseinheiten mit ca 210 m² zusammengefasst. An der Friedrichstraße gibt es an bekannter Stelle ein zweites notwendiges Treppenhaus.
Der Gemeinderatssaal im Obergeschoss des Verbindungsbaus lässt sich mit einer mobilen Trennwand zu seiner Lobby öffnen und kann so auf ca. 230 m² erweitert werden. Der Gemeinde steht somit eine flexible Versammlungsstätte zur Verfügung.Im Innern ist der Saal mit hellen Akustikplatten aus Weißtanne verkleidet. Das Dachgebälk bleibt sichtbar.
Im Haupthaus werden im Erdgeschoss, Bürgermeister und kleiner Sitzungssaal untergebracht.
In den beiden Obergeschossen Hauptamt und Rechnungsamt, sowie die Bauämter. Im Dachgeschoss hat wie gewohnt das Archiv Platz. Im Altbau Friedrichstraße 2 wird im EG das Standesamt mit Trauzimmer und im OG die Ortsverwaltung beherbergt.
Das Dachgeschoss dient ebenfalls als Lager.
Die neuen Arbeitsräume der Gemeinde werden in Gruppenbüros flexibel unterteilt. Dazu werden Einzelräume zum konzentrierten Arbeiten und kleinere und größere Besprechungsräume geschaffen. Gemeinschaftsräume mit Küchen bilden zentrale Treffpunkte zum sozialen Austausch der Mitarbeitenden.
Insgesamt propagieren wir eine Architektur des „einfachen Bauens“ ohne viel Haustechnik und mit natürlicher Fensterlüftung. Dies soll die investitions-, Betriebs- und Wartungskosten minimieren. Letztendlich minimiert es dadurch auch den Ressourcenverbauch und ermöglicht den Menschen eine einfache Handhabe und angenehme Nutzung.