Die Studie untersucht den Bau eines Fachschulzentrums auf dem Gelände einer ehemaligen Brauerei in Karlsruhe.

Das Braugebäude mit ca. 100,00 m Länge und 30,00 m Breite wurde 1898 mit einem ca 6,50 m tiefen Gewölbekeller und einer ca. 3,50 m hohen Aufschüttung errichtet. Die Abfüllhalle befindet sich im 1. Obergeschoss, 3,50 m über dem Gelände und wurde 1964 gemeinsam mit dem ebenerdigen Flaschenkeller erneuert.

In Höhe der Abfüllhalle wird ein Geschoss aus Stahlbeton als Lastverteiler mit ca. 18 m Breite gebaut. Darauf werden drei Geschosse in Holzbauweise aufgesetzt.

Der Entwurf nutzt dabei den bestehenden Grundriss der alten Flaschen- und Braukeller in den Untergeschossen, und setzt diese nach oben hin fort. Dabei entspricht die Grundstruktur der Tonnengewölbe mit 10,50 m Achsabstand genau der Achsbreite der Klassenzimmer in den aufgesetzten Geschossen.

Die Außenwände der Abfüllhalle aus den 1960er Jahren bleiben als historischen Strukturen erhalten, was sowohl funktionale als auch ästhetische Gründe hat. Es entsteht ein umlaufender Außenraum zwischen dem Fachschulgebäude und den alten Hallenwänden.

Im Betongeschoss entsteht neben einer Physiotherapiepraxis auch eine multifunktionale Halle mit ca. 900 m² Nutzfläche. In den drei Holzgeschossen werden die drei Fachschulen untergebracht.

Die Fassade nimmt mit ihrem strengen vertikalen Rythmus das Raster der Klassenräume von 3,50 m auf. Die Fenster sind bewusst einfach gehalten und mit tiefen Laibungen so angelegt, dass sie eine Eigenverschattung haben, sodass im Sinne des einfachen Bauens auf einen außenliegenden Sonnenschutz verzichtet werden kann. Die Fassade ist in Teilen gebäudehoch begrünt.

Die Studie zeigt, wie durch die Integration des Bestandes ein nachhaltiges und respektvolles Konzept entsteht, das den Anforderungen eines zeitgemäßen Fachschulzentrums gerecht wird.